Gebet
Als Dominikaner leben wir aus der Kraft der Kontemplation (Betrachtung). Dazu gehören Gebet, Schriftlesung und Medi- tation, die Feier der Eucharistie, das Stundengebet – und auch das persönliche Studium. Der hl. Thomas von Aquin hat Kontem- plation als „einfachen Anblick der Wahrheit selbst“* beschrieben. Er drückt damit aus, was uns heute noch bewegt: Wahrheitssuche nicht nur als Aufgabe wissenschaftlicher Auseinandersetzung zu verstehen, sondern als Ausdruck unseres Glaubens. Wir leben in der Spannung von Kontemplation und Aktion, die Thomas mit |
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den Worten contemplari et contemplata aliis tradere** ausgedrückt hat: das in der Betrachtung erfahrene anderen weitergeben.
[*] ST II-II q 180,3, ad 1. Für: Thomas von Aquin, Summa Theologica II-II q 180,3, ad 1: Die deutsche Thomasausgabe 23 (Heidelberg / München u. a. 1954) 182.
[**] Vgl. ST II-II q 188,6, Res.: Die deutsche Thomasausgabe 24 (Heidelberg / München u. a. 1952) 216.